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Geschichte der Katholischen Waisenhaus-Stiftung
Die Stiftung ist eine rechtsfähige, örtliche Stiftung des öffentlichen Rechts und hat ihren Sitz in Kempten (Allgäu).
Geschichte der Katholischen Waisenhaus-Stiftung
Kempten (Allgäu)
Die Stiftung ist eine rechtsfähige, örtliche Stiftung des öffentlichen Rechts und hat ihren Sitz in Kempten (Allgäu).
Über 180 Jahre Kemptener Stadtgeschichte ...
Die Geschichte der Katholischen Waisenhaus-Stiftung geht weit ins vorletzte Jahrhundert zurück. Neben dem bereits bestehenden Protestantischen Waisenhaus in der ehemaligen Reichstadt benötigte die ehemalige Stiftsstadt nach der Vereinigung der beiden Städte ebenfalls eine Möglichkeit, Waisenkinder unterzubringen und zu versorgen.
Die Gründung eines Waisenhauses für katholische Kinder geht im Wesentlichen auf Herrn Johann Leichtle, den Besitzer der Stiftsbrauerei zurück. Er bot dem Magistrat 1837 günstig ein Schulgebäude in der Fürstenstraße an, welches durch eine Kollekte bei der katholischen Bevölkerung finanziert werden konnte. Hier wurden 1839 eine Mädchenschule und ein Waisenhaus eröffnet. 11 Kinder fanden hier ein Obdach.
Räumlich kam das Haus bald in Nöte, so dass der Magistrat 1855 das private Wohnhaus des fürstlichen Hofmalers Franz Georg Hermann (1692 - 1768) erwarb. Dies war erneut durch die Unterstützung von Privatpersonen möglich, die einen großen Teil der Kaufsumme vorfinanzierten. Das Waisenhaus zog mit seinen Kindern in das Gebäude am heutigen Standort in der Memminger Straße um.
Ab 1858 übernahmen die Betreuung des Waisenhauses fünf Schwestern des Ordens der „Armen Schulschwestern“. Daneben kümmerten sich ein von der Stadt bestellter Waisenhauspfleger um die Einrichtung. Trotz der Versorgung aus dem eigenen Garten war das Haus sehr auf Spenden und Kollekten angewiesen.
Als Johann Leichtle 1887 starb, gingen aus der Leichtleschen Stiftung größere Beträge an das katholische Waisenhaus. Auch seine Söhne Adolf und Martin unterstützten das Haus mit einer größeren Summe. Damit gelang es der Stiftung ihre Schulden zu begleichen und die in der Nachbarschaft befindliche kleine Landwirtschaft zu erwerben.
In den zwanziger Jahren kämpfte die Einrichtung ums Überleben. Die allgemeine Not und die Inflation ließen die Preise für Lebensmittel und Waren stark steigen. Die Versorgung der Kinder und die Instandhaltung des Hauses konnten kaum noch sichergestellt werden.
Eine Linderung der Not brachte eine Opferwoche in der Stadt zugunsten der beiden Waisenhäuser.
Im Jahr 1940 wurden 4 Nebenstiftungen, welche alle der Förderung des Waisenhauses dienten, mit der Katholischen Waisenhaus-Stiftung zusammengelegt. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren war die Unterbringung von bis zu 80 Kindern erforderlich. In den folgenden Jahren sank die Anzahl der Waisenkinder, der Bedarf an Unterbringung von Kindern aus schwierigen Verhältnissen stieg an.
1962 stand das Freizeitheim „Höfle“ in Ettlis bei Memhölz zum Verkauf und die Stiftung nahm die Gelegenheit wahr, dieses zu erwerben. Bis heute verbringen die Kinder hier einen Teil des Sommers und nutzen die Möglichkeit, viel Zeit an der frischen Luft und in der Natur zu verbringen.
Nach mehreren Umbauten und Modernisierungen im Bestandsgebäude entschlossen sich die Verantwortlichen der Katholische Waisenhaus-Stiftung ein neues modernes Gebäude auf dem Gelände zu errichten:
Das heutige „Gerhardinger Haus“. Den Namen erhielt dieses Gebäude nach der Ordensgründerin der „Armen Schulschwestern“ Theresia Gerhardinger. 1974 konnte der Neubau von den Kindern bezogen werden.
Im „Hermann-Haus“ wurden zunächst zwei Hortgruppen aus dem Kinderhort St. Elisabeth untergebracht. Nach Umbaumaßnahmen konnten diese um Kindergartengruppen erweitert werden. Die unter dem Namen St. Nikolaus von der Schwesterngemeinschaft Christlicher Jugendhilfe geführte Einrichtung wurde 1993 in die Trägerschaft der Kath. Waisenhaus-Stiftung übernommen.
1995 gaben die „Armen Schulschwestern“ die Verantwortung für das Waisenhaus zurück an die Stiftung. Die letzten Schwestern aus dem Gerhardinger Haus kehrten in ihr Mutterhaus zurück.
Heute betreibt die Katholische Waisenhaus-Stiftung in der Memminger Straße mit dem Gerhardinger Haus und seiner Außenwohngruppe im Stiftskellerweg eine moderne stationäre Jugendhilfeeinrichtung mit 34 Plätzen. Ergänzt und flankiert wird dieses Angebot mit ambulanten flexiblen Hilfsangeboten.
Seit 1993 ist die Katholische Waisenhaus-Stiftung Trägerin der Kindertagesstätte St. Nikolaus (seit 2023 Haus für Kinder St. Nikolaus) mit insgesamt 260 Krippen-, Kindergarten- und Hortplätzen.
Die Kindertagesstätte wurde 2021/22 um einen Neubau erweitert und das denkmalgeschützte „Hermann-Haus“ grundlegend saniert. Die Katholische Waisenhaus-Stiftung trägt hierbei einen Eigenanteil von 1.000.000 EUR.
Auch heute ist die Katholische Waisenhaus-Stiftung noch auf die Unterstützung wohltätiger Menschen angewiesen. Durch Spenden, Zustiftungen und Vermächtnisse gelingt es der Stiftung, die Herausforderungen der modernen Zeit anzunehmen und die Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu betreuen.
Allen früheren und heutigen Wohltätern ein
herzliches Vergelt´s Gott!
Gemäß § 6 der Stiftungssatzung vom 17. April 1989 wird die Katholische Waisenhaus-Stiftung Kempten (Allgäu) von den Organen der Stadt Kempten (Allgäu) verwaltet und vertreten. Dies gilt auch für die Einrichtungen der Stiftung.
Für Fragen bezüglich Stiftungsangelegenheiten (z.B. Zustiftungen, Nachlässe) wenden Sie sich bitte an die Stiftungsverwaltung der Stadt Kempten (Allgäu).
Für Fragen bezüglich Stiftungsangelegenheiten (z.B. Zustiftungen, Nachlässe) wenden Sie sich bitte an die Stiftungsverwaltung der Stadt Kempten (Allgäu).